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Die IFRS als supranationaler Rechnungslegungsstandard: Eine Erfolgsstory? – Vortrag von Prof. Dr. Martin Glaum in der Mastervorlesung „Kapitalmarktorientierte Rechnungslegung“

Seit zehn Jahren sind die IFRS als verpflichtende Rechnungslegungsstandards in Europa von kapitalmarktorientierten Unternehmen anzuwenden: Zeit für einen Rückblick! Den gab Prof. Dr. Martin Glaum, Inhaber des Lehrstuhls für internationale Rechnungslegung an der WHU Otto Beisheim Graduate School of Management und parallel Leiter der Arbeitsgruppe Finanzinstrumente beim DRSC sowie Mitglied des Forschungsbeirats beim Institute of Chartered Accountants of England and Wales (ICAEW), am 08. Dezember 2015 im Rahmen der Master-Veranstaltung „Kapitalmarktorientierte Rechnungslegung“, Teil des Master-Moduls „Advanced Theories in Accounting and Control“ (MW40).

Die Antwort fällt differenziert aus: Auf der einen Seite führen mehr Informationen dazu, dass Kapitalmärkte besser funktionieren. Gleichzeitig führen immer umfangreichere IFRS-Geschäftsberichte zu einer Informationsflut, die möglicherweise vonInvestoren gar nicht mehr bewältigt werden kann. Zudem machen immer komplexere Regeln den Umgang mit den IFRS für Unternehmen und Analysten gleichermaßen aufwändig. Umfangreiche Kritik gerade von HGB-Befürwortern gibt es schließlich auch an der Fair-Value-Bewertung von Finanzinstrumenten. Aber ist die Anwendung der IFRS tatsächlich ein Schritt zurück?

Die Antwort, die die Wissenschaft darauf bisher geben kann, verriet Martin Glaum in seinem Vortrag auch: Nicht alle Befürchtungen haben sich materialisiert – im Gegenteil. Es gebe viele Indikatoren, die zeigten, dass die Qualität der Rechnungslegung mit Einführung der IFRS gestiegen ist – allerdings nicht an allen Stellen: Während beispielsweise der Anhang zum IFRS-Abschluss aussagekräftiger geworden ist, gelte dies (noch) nicht für den Lagebericht, für den es allerdings ohnehin bisher keinen verbindlichen IFRS gebe. Das Fazit: Es bleibt also weiter spannend!

Kategorie/n: WiWi-Accounting-Aktuell
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