Prof. Dr. Barbara E. Weißenberger und Amra Tica haben in der Zeitschrift Die Unternehmung den Beitrag "A Tight Leash or a Tight Spot? A Case Study on Tightness of Action Controls in a German Insurance Firm" veröffentlicht.
Ziel des Beitrags ist es, das Verständnis enger Unternehmenssteuerung (tight control) bezogen auf Maßnahmen der Prozesssteuerung (action controls) theoretisch zu erweitern. Eine empirische Konzeptualisierung enger Steuerung liegt bislang nur für die Budgetierung vor (Van der Stede 2001). Der Beitrag stützt sich auf eine Fallstudie in der deutschen Versicherungswirtschaft mit 15 halbstrukturierten Interviews. Es wird gezeigt, dass drei von fünf Merkmalen auch auf das Verständnis einer engen Prozesssteuerung zutreffen: hohe Bedeutung von Zielerreichung, geringe Toleranz für Abweichungen sowie Kommunikationsintensität (allerdings in erweitertem Sinn). Die Ergebnisse deuten zudem darauf hin, dass enge Steuerung auch positiv im Sinne der Aufgabenunterstützung wahrgenommen wird. Der in der Literatur unterstellte Zusammenhang mit dysfunktionalen Verhaltenswirkungen ist deshalb differenziert zu betrachten. Der Beitrag ist über Open Access hier [LINK: doi.org/10.5771/2944-3741-2025-1-60] verfügbar.